Eigene Klingen schärfen – Fachkräftemangel beseitigen

Die Jungen Liberalen Solingen fordern, dass Maßnahmen getroffen werden müssen, um effektiv den
Fachkräftemangel in Deutschland zu beseitigen. Unter anderem muss hierfür insbesondere die
Ausbildung gestärkt werden.

Modulares Ausbildungskonzept: 

In einer sich immer schneller selbstüberholenden Zeit müssen Ausbildungsberufe flexibler werden.

Wo es möglich ist, sollen starre bzw. spezielle Ausbildungen abgeschafft werden. Vielmehr bedarf es
eines modularen Ausbildungssystems. Dafür sollen Auszubildende für einzelne Fachbereiche eine
gemeinsame Grundausbildung genießen, welche sie dann durch eine Spezialisierung auf ein
spezielles Fachgebiet erweitern, um die Ausbildung abzuschließen. So soll es z.B. statt der einzelnen
Ausbildungen zum Industrie-, Einzelhandels- oder Bürokaufmann eine Grundausbildung zum
Kaufmann geben, welche durch die jeweilige Spezialisierung erweitert wird. Es ist zu prüfen,
inwiefern Semester eines Studiums in der gleichen Branche bei einer Ausbildung in Form von
Ausbildungsjahren angerechnet werden können.

Finanzielle Förderung von Azubis: 

Finanzieller Freiraum sorgt für freie Berufswahl.

Damit Auszubildende, insbesondere bei den hohen Mieten in größeren Städten, finanziell von ihren
Eltern unabhängig sind, fordern die Jungen Liberalen die Einführung eines elternunabhängigen
BAföGs für Azubis.

Kooperationen von Ausbildungsbetrieben mit Schulen: 

Der Karriereweg über die Ausbildung muss insbesondere an Gymnasien, aber auch bei allen anderen
Schulformen bekannter bzw. beliebter gemacht werden. Schülerinnen und Schüler sollen nicht in
dem Glauben sein, dass sie mit Abitur unbedingt studieren müssen. Dazu muss es eine verstärkte
Kooperation von Schulen und Ausbildungsbetrieben geben. Dies soll unter anderem dadurch erreicht
werden, dass das Fach „Handwerk“ an Gymnasien ab der 10. Klasse, an Gesamtschulen ab der 11.
Klasse neben Kunst und Musik als weitere Wahlmöglichkeit eingeführt wird. Dies soll nach Möglichkeit
durch einen Handwerksmeister bzw. Ausbilder geleitet werden. Bei anderen Schulformen ohne
gymnasiale Oberstufe soll Handwerk als Pflichtthema im Kunstunterricht in den Lehrplan integriert
werden. Auch hier soll das Thema nach Möglichkeit von einem Handwerksmeister oder Ausbilder
gelehrt werden.

Um Studienabbrecher für die Ausbildung in einem ähnlichen Bereich zu sensibilisieren (und
umgekehrt), wollen wir Mittel bereitstellen, die Kooperationen von Ausbildungsbetrieben und
Hochschulen ermöglich, wo es für den Inhalt der eigenen Aus- und Fortbildung Sinn ergibt.

Solingen kann mehr: 

Wir fordern darüber hinaus ein, dass das Angebot von Sprachkursen effektiver gefördert werden soll.

Wir fordern den Ausbau von Infrastruktur, damit Solingen attraktiver wird und somit qualifizierten
Zuzug fördert.

Wir stehen ein für einen effizienten Ausbau von ÖPNV.

Wir setzen uns ein für die Schaffung von schnellem Internet und einer flächendeckenden
Netzabdeckung.

Wir fordern die Ausweisung und Erschließung weiterer Wohngebiete und entsprechender
Abänderungen der Bebauungspläne, damit Fachkräfte, Arbeitskräfte und Auszubildende sich auch in
Solingen niederlassen können.

Wir wollen politisch erwirken, dass Verwaltung Fachkräfte von außerhalb anwirbt, sofern das Heben
innerstädtischer Potenziale nicht erfolgversprechend ist.

Ausbildung make or buy: 

Unternehmen, die eine Ausbildung allein nicht organisieren können, sollen städtische Angebote zur
Erreichung ihrer Ziele in Sachen Fort- und Ausbildung von Mitarbeitern in Anspruch nehmen können.
Die Inanspruchnahme erfolgt gegen Entrichtung einer angemessenen Gebühr.

Freier Aufstieg: 

Einsetzen werden wir uns ebenfalls für Steuersenkungen für ausbildende Unternehmen.

Zwar bildet die Ausbildung den Charakter, jedoch reicht dies nicht als Entlohnung. Kosten für die
eigene Ausbildung sollen als Werbungskosten anerkannt werden und nicht verjähren dürfen.

Leistung muss bezahlt werden. Daher setzen wir uns dafür ein, dass auch schulische Ausbildungen
entlohnt werden sollten.

Wir finden, die Jobbezeichnung sagt nichts darüber aus, wie schwer ein Job ist. Daher fordern wir
einen gesetzlichen Mindestlohn für Praktika.

Freie Forschung: 

Forschungs- und Entwicklungskosten sollen in voller Höhe den Gewinn mindern bzw. herkömmlichen
Betriebsausgaben gleichgestellt werden.

Begründung: 

Der Fachkräftemangel in Deutschland ist ein sehr ernst zu nehmendes Problem. Um es zu lösen,
müssen entsprechende Anreize dafür geschaffen werden, eine Ausbildung zu beginnen. Dies fängt
schon bei der Schulbildung an. Insbesondere an Gymnasien müssen entsprechende Maßnahmen
getroffen werden, um den Schülerinnen und Schülern den Weg der Ausbildung näher zu bringen.
Dazu gehört, dass handwerkliche Kompetenzen in den Schulalltag integriert werden.

Aber auch eine grundsätzliche Veränderung des Ausbildungssystems hin zu einem modularen System
würde es aus unserer Sicht für Schülerinnen und Schüler einfacher machen, sich für eine Ausbildung
zu entscheiden. Insbesondere dann, wenn sie sich noch in der Entscheidungsphase für einen
speziellen Ausbildungsgang finden, bietet ein modulares Ausbildungssystem den Vorteil, dass diese
Entscheidung erst im Laufe der Grundausbildung erfolgen kann.

Finanzielle Anreize erleichtern es Azubis, ihre Ausbildung ohne finanzielle Sorgen bestreiten zu
können. Ein elternunabhängiges BAföG kann Azubis die Möglichkeit bieten, ihren Ausbildungsplatz

frei von Sorgen um zu hohe Mieten zu wählen. Auch finanzielle Anreize für Ausbildungsbetriebe
könnten ein Schritt in diese Richtung sein, indem sie durch die geringeren Kosten, die ihnen für
Ausbildungen entstehen, höhere Gehälter an ihre Azubis zahlen können.

Neben der Verbesserung der Ausbildung an sich ist es aber auch essentiell, dass die Kommunen
selbst den Weg der Ausbildung durch z.B. eine gute Infrastruktur fördern. Solingen muss Azubis
Anreize schaffen, dass sie sich Solingen als Ort für ihre Ausbildung aussuchen. So kann verhindert
werden, dass der Fachkräftemangel bei Solinger Unternehmen weiter voranschreitet.

Solingen kann Potenziale bei Umwelt & Mobilität nutzen

Effizienteres Ampelsystem:

Die Jungen Liberalen fordern den Bau von digitalen und vernetzten Ampeln, um einen guten
Verkehrsfluss herzustellen. Die Ampeln sollen durch die Vernetzung auf die aktuelle Verkehrslage in
ihrem Umkreis reagieren und so ihre Schaltung auf den Verkehr anpassen. Dadurch sollen unnötige
Wartezeiten an roten Ampeln ohne hindernden Verkehr vermieden werden. Zudem kann dadurch die
Umweltbelastung verringert werden, da Autos weniger anfahren müssen.

Grünpfeile:

Wir fordern weiter, dass aktuelle Grünpfeile auf ihren Sinn geprüft werden. An vielen Stellen führen
diese nämlich zu gefährlichen Verkehrssituationen und verhindern dadurch einen reibungslosen
Verkehrsfluss. Auf der anderen Seite ist aber auch zu prüfen, ob es noch Stellen gibt, an denen
Grünpfeile durchaus sinnvoll wären und zu einem besseren Verkehrsfluss und weniger Wartezeiten
an Ampeln führen.

Kreisverkehre: 

Für einen besseren Verkehrsfluss fordern wir außerdem, dass geprüft wird, an welchen Stellen
Kreisverkehre sinnvoller als Ampelkreuzungen wären. Den Bau eines Kreisverkehres an der Bonner
Straße erachten wir als wenig sinnvoll und zielführend und lehnen diesen Vorschlag dementsprechend
ab.

Park and Ride Plätze: 

Die JuLis Solingen fordern außerdem, dass geprüft wird, ob ein Bau von kostenfreien Park and Ride
Plätzen am Solinger Hauptbahnhof möglich ist. Dies würde es vielen Pendlern erleichtern, mit der
Bahn zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen.

Busexpress Richtung Hauptbahnhof: 

Um insbesondere Pendlern ihren Weg zur Arbeit oder Universität zu erleichtern, fordern wir die
Einführung eines Expressbusses, der auf den Linien 681 und 682 verkehrt. Pendler kommen so
schneller zum Hauptbahnhof. Dabei soll es auf den jeweiligen Linien maximal drei Zwischenhalte bis
zum Hauptbahnhof geben. Diese sollen für die Linie 681 der Graf-Wilhelm-Platz, Rathaus und
Stadtwerke sein. Auf der Linie 682 sollen es ebenfalls der Graf-Wilhelm-Platz und der Rathausplatz
sein, daneben noch die Haltestelle Wald Kirche. Damit der Expressbus andere O-Busse auf dem Weg
überholen kann, sollen nach Möglichkeit BOBs eingesetzt werden, welche ohne Oberleitung fahren.

Öffentliche Gebäude anpassen: 

Wir fordern, dass öffentliche Gebäude mit Solaranlagen ausgestattet werden, um einen Teil des
Stroms, den sie verbrauchen, selbst zu gewinnen und damit ein Zeichen in der Energiewende setzen.

Zudem sollen, dort, wo es möglich ist, Außenfassaden öffentlicher Gebäude begrünt werden. In dem
Zuge sollen auch Dächer von Bushaltestellen begrünt werden.

Lichtverschmutzung entgegenwirken: 

Um der Lichtverschmutzung in Solingen entgegenzuwirken, müssen an Stellen, an denen die
Straßenbeleuchtung nicht die ganze Nacht an sein muss, Laternen mit Bewegungsmelder aufgestellt
werden. So brennt die Straßenbeleuchtung zum einen nicht dauerhaft, zum anderen fühlen sich
vorbeigehende Menschen nachts trotzdem sicher.

Mehr Mülleimer: 

Die Jungen Liberalen Solingen fordern die Aufstellung von mehr Mülleimern in der ganzen Stadt.
Zudem müssen diese gut sichtbar gemacht werden, damit sie auch wirklich genutzt werden. Dies
soll z.B. dadurch erreicht werden, dass der Weg zu Mülleimern mit grünen Fußabdrücken versehen
wird. Zudem soll jeder, zumindest jeder neu aufgestellte Mülleimer, über einen Aschenbecher
verfügen, damit Zigarettenstummel nicht mehr auf den Gehweg geworfen werden.

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk

Die Öffentlich-Rechtlichen sollten zukünftig auf den Erwerb von Sendelizenzen von Fußballspielen
(Bundesliga, WM, EM etc.) verzichten.

Begründung:

Der ÖR sollte primär einen Bildungsauftrag besitzen und sich dementsprechend nur auf die Bereiche
Wissenschaft, Kultur und Information beschränken und Unterhaltungsprogramme nur dann
ausstrahlen, wenn dieses auch den drei zuvor genannten Bereichen dienlich ist, wie z.B. bei
Satiresendungen. Statt den Rundfunkbeitrag zu erhöhen sollten nicht zwingend notwendige
Ausgaben für Programme ohne Bildungsauftrag reduziert werden. Allein die Übertragungsrechte für
die WM in Kater kosteten dem ÖR 214 Millionen €. Da Welt- und Europameisterschaften im 4-
Jahrestakt stattfinden, ergeben sich beim Erwerb der Senderechte bei jeder WM und EM
durchschnittlich auf das Jahr gerechnet Kosten, welche mindestens im hohen zweistelligen
Millionenbereich liegen.

Safety First – aber nicht um jeden Preis

Für uns Junge Liberale ist die Sicherheit kein Selbstzweck. Sie dient der Wahrung unserer Freiheit.
Um diese in einer schnell wandelnden Umwelt und Gesellschaft zu wahren, ist eine stätige Bewertung
von geforderten und bestehenden Maßnahmen von Nöten. Die Maßnahme darf dabei die Freiheit
nicht mehr einschränken als Verteidigen.

Die Jungen Liberalen Solingen lehnen die Einrichtung von Alkoholverbotszonen ab. Ein solches
Verbot schränkt auch diejenigen ein, die friedlich in der Öffentlichkeit z.B. ein Bier trinken möchten.
Diese stellen keine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit dar. Bei dauerhaften ansässigen
Gruppierungen und Problemfällen fordern wir die Intensivierung von Gesprächen mit den Betroffenen
und die Durchsetzung bestehenden Rechts.

Wir wollen die Sicherheit in Bussen und Bahnen verbessern. Obwohl Fahrgäste, sowie Mitarbeiter
der Stadtwerke Solingen oder Dritten öfter Opfer von Gewaltübergriffen und Diebstählen werden,
besteht hier faktisch ein ordnungsfreier Raum. Doch auch in Bussen und an Haltestellen brauchen
wir ausreichende Sicherheit durch personelle Sichtbarkeit. Daher gilt es, auch hier eine wirksame
Präsenz zu gewährleisten.

Wir setzen uns für eine Drogenpolitik ein, die nicht auf Verbote, sondern auf Aufklärung und
Prävention setzt. Wir wollen daher insbesondere mehr Angebote in Schulen etablieren, welche die
Schülerinnen und Schüler aufklären. Es sollen entsprechende lokale Organisationen und Vereine
unterstützt werden.

Eine exzessive Videoüberwachung z.B. auf dem Graf-Wilhelm-Platz lehnen wir daher ab. Eine
Politik, die den Menschen durch Überwachungsmaßnahmen unter Generalverdacht stellt, schafft
Misstrauen und verändert die Art unseres gegenseitigen Umgangs. Sie kann nur ein rein subjektives
Unsicherheitsgefühl beruhigen, führt letztendlich aber nur zur Verlagerung der Kriminalität an andere
Orte. Wir wollen daher eine bessere Ausstattung und mehr Personal für unsere Sicherheitsbehörden,
um deren Präsenz an Kriminalitätsschwerpunkten zu erhöhen.

Um Strafverfahren zukünftig zu beschleunigen und verschlanken fordern wir die
Entbürokratisierung, Digitalisierung und mehr Personal in der Justiz.

So wie die Digitalisierung alle Lebensbereiche erfasst, muss auch der Schutz unserer Daten einen
höheren Stellenwert in allen Belangen erhalten. Das gilt ebenfalls in der Erziehung und der
pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Neben dem Elternhaus müssen Schule und
außerschulische Jugendarbeit stärker die Medienkompetenz und einen kompetenten Umgang mit
persönlichen Daten von Kindern und Jugendlichen fördern.

Solingen – ein digitaler sicherer Hafen

Wir Junge Liberale setzen uns stets für Fortschritt und für Bürgerrechte ein. Doch die Digitalisierung
zeigt uns weltweit, dass die beiden Dinge nicht automatisch zusammenlaufen: ob der digitale
Überwachungsstaat Chinas, der StaSi und GeStaPo alt aussehen lässt oder der digitale, eisene
Vorhang, hinter den sich Russland gehängt hat und dennoch Cyberkrieg führen will – die
Digitalisierung ist bereits zum Vehikel von Machtfantasien geworden.

Doch die weltweiten Entwicklungen zeigen auch ein anderes Bild: ob in Hongkong, Moskau oder
Teheran, die Menschen wollen sich Überwachung und soziale Ächtung nicht gefallen lassen. Aber
nicht jeder Kampf endet in einem Sieg. Ob Netzaktivist, Whistleblower oder Social Hacker – viele
sind auf der Flucht oder schon im „Gefängnis“.

Die Jungen Liberalen Solingen setzen sich daher dafür ein, dass Solingen zu einem digitalen sicheren
Hafen für politische Flüchtlinge mit Digitalhintergrund wird. Dafür braucht es jedoch die richtigen
Rahmenbedingungen, um ihnen einen angemessenen Aufenthalt zu gewährleisten.

Grundsätzlich muss natürlich die benötigte Infrastruktur, also Glasfaser und im gewissen Rahmen
auch 5G oder zumindest flächendeckend 4G, geschaffen werden. Zudem müssen jegliche Art von
persönlichen Informationen, auch wenn diese für Zeugenschutz o.ä. geändert werden, mit
besonderer Vorsicht behandelt werden. Hinsichtlich bestehender Skandale in verschiedenen
Kommunen wie Passau, ist hier definitiv Nachholbedarf notwendig, bevor es auch hier zu massiven
Datenlecks mit schwerwiegenden Folgen kommt. Daher müssen alle Verwaltungsmitarbeiter
besonders im Umgang mit persönlichen Daten von allen Bürgern geschult werden. Zudem dürfen
Datenlöschungsvorgänge nicht durch marginale Kostenfaktoren getrieben werden, sondern sich auf
ihre Aufgabe – die Löschung von sensiblen Daten – konzentrieren, zur Not eben auch mit dem
Hammer statt mit eBay.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist ein Recht auf die sichere und verschlüsselte Kommunikation der
Bürger mit allen Behörden, inklusive und insbesondere der Polizei, da viele Regime auch vor Spionage
und Ermordungen wie in Salisbury nicht zurückschrecken. Die Kommunikation in Englisch als zweite
Verwaltungssprache ist dabei natürlich Voraussetzung.

Um kein zentrales Ziel zu schaffen ist dabei die aktuelle städtische Planung, Flüchtlinge
weitestgehend in die Stadt zu integrieren auch hier bevorzugt anzuwenden.

Solingen kann mehr – jungliberale Impulse für 2020

Die Jungen Liberalen setzen sich für einen umfangreichen Wandel in Solingen ein und setzen dafür
eigene Impulse.

Wirtschaft & Finanzen:

Wir setzen uns für die konsequente Einhaltung der auch im Bund geltenden Schuldenbremse ein
und setzen uns ein ambitioniertes Schuldentilgungsziel. Zudem wollen wir langfristig eine
Rücklage aufbauen.

Um die finanzielle Belastung der Bürger Solingens für alle zu verringern, wollen wir den
Grundsteuerhebesatz langfristig senken. Dazu soll das kommunale Grundsteueraufkommen
festgesetzt werden und durch Wachstum aus Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung zu einem
niedrigen Grundsteuerhebesatz führen, ohne die finanziell angespannte Situation der Kommune zu
riskieren.

Um die komplexe Situation der kommunalen Finanzsituation verständlicher und somit
nachvollziehbarer zu gestalten, fordern wir ein transparentes Haushaltsreporting, damit Bürger
sehen können, was mit ihrem Geld letztlich geschieht, entsprechend zum Bundeshaushalt. Zudem
soll die Einrichtung einer digitalen Schuldenuhr die Gesamtsituation plakativ greifbar machen.

Um sich auf die rasch verändernde Situation der Weltwirtschaft einstellen zu können, sollen in die
Haushaltsplanung verschiedene Szenarien, wie die Anpassung der Refinanzierungszinssätze,
eingeplant werden.

Um die besondere Position und Situation Solingens zwischen Rheinland und bergischem Land nutzen
zu können, benötigt die Stadt ein besseres Stadtmarketing. Im Rahmen dessen soll ein
professionelles, vertriebsorientiertes und erfolgsfinanziertes Stadtmarketing eingerichtet werden.

Um Solingen zukunftsfit zu machen, bedarf es einer Wirtschaft, die mit aktuellen Entwicklungen
mithalten kann. Dafür fordern wir einen Forschungsübungsplatz bspw. mit den Themen Robotik,
kinetischer KI und 3D-Druck.

Soziales & Integration:

Wir setzen uns für die Etablierung von Englisch als zweiter Verwaltungssprache, sowie
entsprechender Durchführbarkeit aller Verwaltungsvorgänge in Englisch mit englischsprachigen
Ansprechpartnern ein.

Zudem benötigt Integration Anerkennung & Unterstützung außerschulischer Bildungsinitiativen,
insbesondere für integrativ ausgerichtete Initiativen.

Um auch unorthodoxen Arbeitszeiten und Familienmodellen gerecht zu werden, führt kein Weg an
der Schaffung von mehr 24h-Kindertagesstätten vorbei. Da diese Arbeitszeiten insbesondere

Infrastrukturmitarbeiter wie Feuerwehrleute oder Krankenpfleger triffen, sollte eine Ansiedlung einer
solchen Kindertagesstätte sich an den entsprechenden Institutionen orientieren.

Kultur & Tourismus: 

Den Jungen Liberalen ein besonderes Anliegen ist zudem die Legalisierung von Spontanpartys, auch
um das überschaubare Nachtlebenangebot etwas zu erweitern. Diese sollen unbürokratisch und
unkompliziert angemeldet werden können, sofern sie sich an entsprechende Bedingungen halten,
um Anwohner nicht zu verscheuchen.

Die finanzielle Situation der Stadt gebietet bestehende Sparpotential bspw. beim Kunstmuseum
umgehend umsetzen und langfristig alternative Finanzierungskonzepte für Museen und
Kulturangebote anzustreben und aufzustellen.

Sport & Freizeit: 

Damit die Großstadt Solingen auch einen gewissen Großstadtflair entwickeln kann, ohne dass es zu
Sachbeschädigung und unzufriedenen Anwohnern kommt, setzen wir uns für die Schaffung von
weiteren Graffitiflächen in Solingen ein, an denen Künstler und Interessierte sich kreativ einbringen
können.

Verwaltung & Digitalisierung: 

Solingen braucht Fortschritt, doch Fortschritt braucht in Deutschland eben eine Genehmigung. Als
Fortschrittsbeschleuniger setzen wir uns daher dafür ein, dass Genehmigungsverfahren, bspw. für
Bauvorhaben grundlegend vereinfacht werden und nach Überschreiten einer Frist durch die
Verwaltung als genehmigt gelten.

Die angespannte finanzielle Situation der Stadt gebietet, dass sich die städtische Verwaltung den
Verhältnissen anpasst. Entsprechend sollen städtische Baumaßnahmen primär über günstige
Alternativen wie modulare Containerbauweise geschehen. Zudem muss durch ein kompetentes
städtisches Gebäudemanagement der Erwerb von Bauruinen oder schlecht gestalteten Verträgen
verhindert werden.

Um den Herausforderungen der Digitalisierung der Verwaltung, die durch die verschiedenen föderalen
Ebenen gereicht wird, gerecht zu werden, wird eine zentrale Koordination aller
Digitalisierungsvorhaben und -vorgaben benötigt.

Im Rahmen der Transparenzoffensive soll Solingen zudem auf Open Government & Open Data
setzen, um einerseits den Bürger stets eine Beteiligungsmöglichkeit zu bieten und andererseits
Unternehmen einen Zugang zu wertvollen Datensätzen zu geben, sofern diese entsprechend
anonymisiert wurden. Zudem muss die Verwaltung im Zuge der Erneuerung ihrer IT-Infrastruktur
verstärkt auf Open Source setzen, um die Abhängigkeit von einzelnen Anbietern zu verringern und
die IT-Sicherheit ihrer Systeme zu erhöhen. Dies hat kurzfristig Investitionskosten, trägt aber zur
mittel- und langfristigen Senkung der IT-Kosten bei, die auch ein digitales Bürgerbüro und eine
digitale Akte ermöglichen, die in Kooperation mit den Modellkommunen in NRW entwickelt und
eingeführt werden soll.

Stadtentwicklung: 

Wir setzen uns weiterhin für eine direkte Autobahnanbindung Solingens an das
Bundesautobahnnetz in Form der Autobahn 3 oder Autobahn 46 ein. Auch der Ausbau der
Viehbachtalstraße im Raum Scheuren, sowie ein besserer regionaler Verkehrfluss auf der L288
in Kooperation mit Langenfeld und Hilden ist notwendig, um Solingen lebenswert und attraktiv zu
halten.

Wir wollen Solingens aktuellen Status als größte Stadt Deutschlands ohne Hochschule nicht weiter
hinnehmen. Es muss mindestens ein Konzept vorliegen, das ab der nächsten Ausschreibungsphase
direkt eingereicht werden kann. Zudem soll sich die Verwaltung in den Dialog mit überregionalen
privaten Hochschulen begeben, ob Expansionsbedarf besteht.

Solingen kann durch seine besondere regionale Situation mit Anbindung an große Universitätsstädte
und gleichzeitig niedrigen Wohnpreisen zur Studentenstadt werden. Um die Anbindung an die
regionalen Hochschulen zu verbessern, setzen wir uns für einen Express-ÖPNV an die Bahnhöfe
ein. Zudem soll die Etablierung eines gut angebundenen Studentenwohnheims geprüft werden.